Aktuelle Meldung:

Fr, 18.12.2020, 19:39 Uhr

Gesunde Weihnachten

...wünschen das Forum Wahner Heide / Königsforst, und die Vertreter der vier Portale (Leidenhausen, Steinhaus, Burg Wissem, Turmhof), allen Besuchern und Bewohnern von Wald und Heide.

In diesen Lockdown-Feiertagen von nicht stattfindenden Weihnachtsmärkten und geschlossenen Geschäften und Gastronomie-Betrieben zieht es uns alle umso mehr in die Natur, wo soll man auch sonst hin? Vielleicht ein neuer Weg zur Besinnlichkeit, zwischen Weihnachtsbäumen zu wandern, die nicht gefällt wurden sondern im Wald bleiben. Wobei, die speziell als Weihnachtsbäume gezogenen Nordmanntannen gibt es in einem normalen Forst ja nicht, und die artverwandten Fichten muss man inzwischen auch suchen, die letzten drei Dürrejahre haben ihren Beständen stark zugesetzt.

Fichtensterben 2020: man kann es auch positiv sehen

Aber das muss ja weder für ein weihnachtliches Naturerlebnis noch für die Natur selbst schlecht sein, denn es gibt ja immer noch Bäume genug, vor allem solche, die in diesen Breiten ein natürlich-angestammtes Existenzrecht haben, wie Eichen und Buchen. Diese haben die Dürre weit besser überstanden als die Fichten, zumal dort, wo sie eigens und natürlich gewachsene Bestände bilden durften und nicht als Plantagen gepflanzt wurden. Es mag ungewohnt, vielleicht unschön anmuten, im Königsforst an Kahlflächen vorbei zu wandern, wo im Sommer noch dichter Nadelwald gestanden hat. Doch für die Natur bieten sich auf diesen Flächen, sofern sie nicht wieder aufgeforstet werden, neue Chancen, nicht nur für Eichen, gerade bodennah wachsende und lichtbedürftige Blütenpflanzen können hier nun gedeihen. Welche genau, wird man dann eher beim nächsten Frühlingsspaziergang sehen können. Jedenfalls ist ein farbenfroherer und vielfältigerer Anblick als ein monotoner dunkler Fichtenforst zu erwarten, mal schauen…

Corona-Flüchtlinge auf Abwegen: Stresstest für Wildtiere

Und dann gibt es da ja noch die angestammten mobilen Bewohner von Wald und Heide, wie Rehe, Dachse, Spechte, Lerchen und Co., die sich gewundert haben dürften, dass seit März auf einmal so viel mehr Zweibeiner, oft in Begleitung von Vierbeinern, durch ihren Lebensraum streifen, und nicht auf den Wegen auf denen sie sonst rumlaufen, auch abseits dieser Wege, also überall eigentlich. Das war im Frühjahr, zur Brut- und Wurfzeit, ein echter Stresstest für viele Wildtiere, für manche zu viel Stress und Störung, für sie ist die Brutzeit ausgefallen. Aber auch jetzt im Winter, und auch wenn er sich hier im Rheinland eher wie Herbst anfühlt, brauchen die Tiere ihre Ruhephase, um Reserven zu sparen und so diese nasskalte Phase zu überstehen.

Deshalb die Bitte: Bleiben Sie auf dem rechten Weg.

Auch wenn der Wunsch in uns steckt, natürliche Besinnlichkeit abseits der überlaufenen Wanderwege zu finden, die Freiheit die wir uns selber nehmen geht auf Kosten der Tiere, die keine Möglichkeit haben uns auszuweichen.

Danke, auch im Namen von Hase, Rothirsch und Wildschwein, genießen Sie den grünen Schatz vor der eigenen Haustür, möglichst achtsam, damit er ein Schatz bleibt, und bleiben Sie natürlich gesund.

  • Besinnliche Weihnachtsgrüße von diesen beiden Bewohnern der Wahner Heide, Foto: Werner Funken
  • Es muss nicht immer Weiße Weihnacht mit Tannenbaum sein: Dezember-Stimmung 2020 in der Wahner Heide