Wahner Heide und Königsforst > Wahner Heide:

Fauna

Die Besonderheit der Wahner Heide besteht in einem sehr kleinteiligen Wechsel aus trockenen und feuchten Lebensräumen. Dies bedingt eine große Artenvielfalt von an die 700 Tier- und Pflanzenarten. Viele davon finden sich auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.

Insekten

Zählt man die kleinsten Lebewesen hinzu, so bevölkern rund 20.000 verschiedene Arten eine einzige Wiese in der Heide. Zu den eindruckvollsten Insektenarten gehören neben den Schmetterlingen die Libellen. Die Kleine Zangenlibelle, die in Nordrhein-Westfalen ansonsten als ausgestorben gilt, ist hier ebenso beheimatet wie die Zweigestreifte Quelljungfer und die Blauflügel-Prachtlibelle.

Schwarzfleckiger Feuerfalter

Schwarzfleckiger Feuerfalter

An Schmetterlingen leben hier im Vergleich zum Umland überdurchschnittlich viele, die auf der Roten Liste stehen. Dazu zählen die Graubraune Eichenbuscheule, der schwarzfleckige Feuerfalter, der Heidekraut-Fleckenspanner, der Malven-Würfelfalter, der Schachbrettfalter und der Gelbwürfelige Dickkopffalter. An Heuschreckenarten, die sich in Trockenrasen- und Feuchtraumgesellschaften unterscheiden, sind in der Wahner Heide 36 verschiedene vertreten, etwa zwei Drittel davon stehen auf der Roten Liste. Hinzu kommen noch 2.000 verschiedene Käferarten.

Amphibien und Reptilien

Zauneidechse

Zauneidechse (Weibchen) beim Sonnenbad

Zu den besonders schützenwerten Lebewesen in der Wahner Heide gehören ebenso die Amphibien und Reptilien. In Deutschland gelten 20 von 31 vorkommenden Arten als akut gefährdet, in Nordrhein-Westfalen gar 14 von 25 Arten. Durch ihre vielfältigen Biotopstrukturen bietet die Wahner Heide ihnen ein einzigartiges Refugium, in dem nahezu alle klimatisch hier beheimateten Arten vertreten sind. Dazu gehören die seltene Kreuzkröte, die Gelbbauchunken, die Knoblauchkröten und die in ihrem Bestand gefährdeten Zauneidechsen.

Vögel

Heidelerche

Heidelerche, nomen est omen: sie braucht offene Heideflächen

An Vögeln sind im Vogelschutzgebiet Wahner Heide 64 Prozent aller im Rheinland vorkommenden Arten anzutreffen. Viele von ihnen stehen auf der Roten Liste und sind besonders geschützte Arten nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie. Besonders erwähnenswert sind die in mit wenigen höheren Sträuchern und Bäumen durchsetzen Gebieten lebenden Schwarz- und Braunkehlchen, verschiedene Pieper-Arten, die Heidelerche und der Neuntöter. In den Waldbereichen der Heide sind alle in Westdeutschland vorkommenden Spechte vertreten. Dazu gehört der Schwarzspecht, Grau- und Grünspecht, Bunt-, Mittel- und Kleinspecht.

Rothirsch

Rothirsch

Rothirsch im Nebel

Als letzte unserer heimischen Großwildart besiedelt heute noch der Rothirsch das Gebiet der Wahner Heide. Insgesamt ist das Vorkommen des ursprünglichen Steppentieres Rotwild in Deutschland heute fast ausschließlich an große geschlossene Waldgebiete gebunden. In der Wahner Heide lebt ein kleiner vitaler Bestand von etwa 80 bis 90 Tieren, was wohl die untere Populationsgrenze darstellt. Die störungsempfindlichen Tiere bevorzugen die unzugänglichen Birkenbrücher der Scheuerbachsenke und andere vom Erholungsdruck weniger belastete, abgelegene Bereiche.