Wahner Heide und Königsforst:
Wahner Heide und Königsforst > Wahner Heide:
Anflugbefeuerung des Flughafens mit Geflecktem Knabenkraut.
Seine heutigen Nutzer - dazu zählt der Flughafen ebenso wie die Bundeswehr - haben sich verpflichtet, die Heide in ihrer jetzigen Form zu erhalten und dem Naturschutz gerecht zu werden. Im Jahr 2008 hat die DBU (Gesellschaft der Bundesstiftung Umwelt zur Sicherung des Nationalen Naturerbes mbH) zudem rund 2.200 Hektar Heideflächen übernommen und organisiert dort umfangreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen.
Stattliche Viehherden beweideten zur früheren Zeiten die Wahner Heide. Die umliegenden Dörfer lebten von der Land- und Viehwirtschaft und ließen ihre Ziegen, Rinder und Schafe sich in der Heide sattfressen. Mit der Intensivierung der militärischen Nutzung durch die Preußen wurde das Vieh aus der Heide verdrängt. So gab es Ende des 20. Jahrhunderts nur noch einen Schäfer dort. Die Folgen waren für die Freiflächen der Heide fatal, denn die fehlende Beweidung ebnete in vielen nun nicht mehr so intensiv genutzten Bereichen der Verbuschung und Waldwerdung den Weg.
Mit der Zielsetzung die offene Kulturlandschaft zu erhalten, startete der Rhein-Sieg-Kreis im Jahr 1993 einen ersten größeren Versuch der Offenlandpflege und -erhaltung durch Beweidung und schickte eine gemischte Schaf- und Ziegenherde in die Heide. Und auch der Flughafen leistete seit 1997 einen Beitrag als rechtlich vorgeschriebene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme und finanzierte im Rahmen der Biotoppflege diverse Beweidungs- und Landschaftspflegeprojekte.
Jährlich von einem wissenschaftlichen Gutachter kontrolliert, beweiden heute die vier Haustierrassen Ziegen, Schafe, Esel und Rinder trockene Calluna-Heiden, feuchte Erica-Heiden, Borstgrasrasen, Sandmagerrasen und Magerwiesen. Kombiniert mit verschiedenen Pflegemaßnahmen hat sich seither die Heidevegetation auf großen Flächen regeneriert. Das Heidekraut und die Glockenheide haben sich wieder ausgebreitet und auch verschiedene Ginsterarten profitieren von der Offenlandpflege. Ebenso wie andere Arten der atlantischen Heidemoore - der Sonnentau braucht beispielsweise Rohboden, der durch den Viehtritt entsteht.
Außer der Vegetation hilft die Offenlanderhaltung auch verschiedenen Vogelarten wieder auf die Sprünge. Dazu gehören vor allem Neuntöter und Heidelerche, die diese Freiflächen benötigen und sehr positiv auf die neue alte Form der Landschaftspflege reagieren.
Die natürliche Entwicklung sowohl der feuchten Moor- und Bruchwälder wie der trockenen Buchen-Eichenmischwälder wird gefördert. Die Erhaltung der alten Hudewälder ist ebenso Ziel sämtlicher Maßnahmen wie der Umbau der Nadelwälder sowie der Wälder mit nicht lebensraumtypischen Laubholzarten. Auf diese Weise können sich wieder natürliche Waldbestände entwickeln.