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Flora

Seit vielen Hundert Jahren wird im Königsforst Holz eingeschlagen. Die Entwicklung vom "Raubbau" weg hin zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft lässt sich aus alten Unterlagen und an heutigen Waldbildern nachverfolgen.

Vor rund 1000 Jahren waren die Holznutzungen im Königsforst ungeregelt. Ferner haben Vieheintrieb und überhöhte Wildbestände die Struktur des Waldes massiv geschädigt. Seit über 200 Jahren achten die im Königsforst tätigen Förster darauf, dass nur soviel Holz genutzt wurde, wie auch nachwachsen konnte. In der neuen Königlich Preußischen Oberförsterei ab etwa 1840 spielte der Nachhaltigkeitsgedanke eine gesteigerte Rolle. Der Wildbestand wurde drastisch reduziert und auf ein Maß gebracht, das dem Wald einigermaßen zuträglich war und ihm eine Chance ließ, Aufforstungen und Naturverjüngungen gedeihen zu lassen.

Eichen-Buchenwald

Eichen-Buchenwald

Vor allem seit der Zeit der Preußen wurden aus wirtschaftlichen Gründen im Königsforst viele nicht heimische Nadelbäume gepflanzt. Diese werden heute zugunsten des ursprünglich vorkommenden Laubwaldes wieder zurückgedrängt. Denn ohne menschliche Einwirkung würde der Königsforst zu 90 Prozent aus Buchenwaldgesellschaften bestehen. Ingesamt gibt es fünf schützenwerte Lebensraumtypen im Waldgebiet: Das sind großflächige Vorkommen von Hainsimsen-Buchenwaldgesellschaften, Stieleichen-Hainbuchenwäldern, alten bodensauren Eichenwäldern auf Sandebenen, in Nassbereichen Erlen-Eschen-Waldgesellschaften und Weichholz-Auewäldern.

An Moosen wurden etwa 100 gefunden, was eine vergleichsweise geringe Zahl ist. Das liegt an der geringen Standortvielfalt aus trockenen Buchenforsten und Nadelholzpflanzungen. Interessant ist aber der Massenbestand der bundesweit gefährdeten Flutenden Moorbinse. Weitere gefährdete Pflanzenarten, die im Königsforst vorkommen, sind Sumpfpflanzen wie die Sumpf-Scharfgabe, die Sumpf-Dotterblume, Sumpf-Veilchen und Sumpf-Baldrian, Südlicher Wasserschlauch, verschiedene gefährdete Seggen-Arten, das Schmalblättrige Wollgras, Echtes Tausendgüldenkraut, Orientalischer Bocksbart, Knöterich-Laichkraut, die Schaftlose Schlüsselblume und andere.

Flutende Moorbinse

Flutende Moorbinse: bundesweit gefährdet, im Köngsforst in Massenbeständen.