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Pflege und Entwicklung

Der sich im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen befindliche Wald wird seit 1990 gemäß dem vom Umweltministerium erlassenen Programm "Wald 2000", das die naturnahe Waldwirtschaft in den Mittelpunkt rückt, bewirtschaftet.

Als Kernpunkte der naturnahen Waldwirtschaft sind die standortgerechte Baumartenwahl, das Fördern von sich selbst verbreitenden Baumarten (Naturverjüngung), der Verzicht auf Kahlschläge und der Versuch, auf der Fläche möglichst verschiedene Baumarten (Mischwaldstrukturen) unterschiedlichen Alters und dadurch mit unterschiedlicher Höhen- und Durchmesserverteilung anzusiedeln, zu nennen.

Die Ausweisung als Naturschutzgebiet sowie als Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzgebiet hatte ein Maßnahmenkonzept zur Folge, welches von der Forstverwaltung seit einigen Jahren umgesetzt wird. Dieses Konzept weist folgende Handlungsschwerpunkte im Königsforst aus:

  • Erhöhung des Laubholzanteils und Förderung der Mischbestände, die zur Stabilität und langfristigen Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Ergebnisse beitragen;
  • Erhaltung und Entwicklung von Waldrändern;
  • Umwandlung von Nadelholzbestockungen in Quellbereichen, Siefen und Bachtälern;
  • Erhaltung von alten und bereits abgestorbenen Bäumen als Lebensraum für Vögel, Kleinsäuger und Insekten;
  • Förderung von Bäumen, die sich auf natürlichem Weg vermehrt haben (Naturverjüngung).

Alte Eiche

Alte Eiche mit Totholzanteil und Mittelspechthöhlen.

Daneben ist es eine der Hauptaufgaben der Forstverwaltung im Königsforst, die Belange des Naturschutzes in Einklang zu bringen mit den ökonomischen Forderungen des Landes Nordrhein-Westfalen, das jährlich den Einschlag von ca. 10.000 Kubikmetern Holz im Königsforst und den gewinnorientierten Verkauf dieses Holzes fordert. Daher müssen regelmäßig Kompromisse zwischen der ökonomischen Optimierung des Holzeinschlages, den Idealvorstellungen von Naturschutz und den Forderungen der Erholungssuchenden getroffen werden. Nur durch diese gegenseitige Rücksichtnahme lässt sich eine sinnvolle Wirtschaft im Königsforst zum Erhalt von Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion betreiben.