Wahner Heide und Königsforst:

Königsforst

Der Königsforst ist mit seinen 3.000 Hektar das größte zusammenhängende Waldgebiet der rechtsrheinischen Mittelterrasse.

Er liegt zwischen den Städten Köln, Bergisch Gladbach und Rösrath und wird begrenzt durch die Autobahnen A 4 und A 3 (Anschlussstelle Königsforst) sowie der Aggertalbahn. Seine höchste Erhebung ist der 212 Meter hohe Tütberg.

Im Süden grenzt der Königsforst an die Wahner Heide, mit der er zusammen einen der größten Naturschutzkomplexe Nordrhein-Westfalens bildet. Auf europäischer Ebene ist dieses Gebiet nach der Flora-Fauna-Habitat (FFH) Richtlinie geschützt. Zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden sich in den Biotopen im Königsforst. Das hat ihm in der Naturschutzgebietsverordnung die Charakterisierung als Teil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung eingebracht.

Zu den Biotoptypen zählen Quellen, Moorreste, Erlenbruchwälder, naturnahe Bachläufe, Röhrichtgesellschaften sowie Obstwiesen, Offenland- und Grünlandbiotope. Zu den zahlreichen Bächen und Weihern, die das Waldgebiet durchziehen, gehört der Giesbach, der für eine alte kneippsche Wassertretstelle in einem Becken gestaut wurde.

Durch einen Stau des Wahlbaches kurz vor der Mündung in den Flehbach entstand der zweiteilige Kettners Weiher. Die sandigen Ufer des Flehbaches bargen einst sogar einen Schatz. 1975 wurden dort 3600 römische Bronzemünzen und Werkzeuge gefunden, die heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn aufbewahrt werden.

Im östlichen Teil des Königsforstes befindet sich der Klärteich Grünewald als Beispiel für ein Offenland- und Grünlandbiotop. Ansonsten ist der östliche Teil durch einen dicht bewaldeten Damm und fehlende Wege nicht zugänglich und bildet damit ein wichtiges Rückzugsgebiet für seltene Pflanzen und Tiere.

Zu früheren Zeiten wurde der Königsforst unter Otto I. als Königswald und Jagdgebiet genutzt. Auch Einflüsse der Kirche, des Herzoggeschlechts zu Berg, des preußischen Reichs bis hin zur heutigen Bewirtschaftung durch den Landesbetrieb Wald und Holz haben den Wald geprägt. Aus der Geschichte des Königsforstes erzählen der mittelalterliche Handelsweg Brüderstraße, der heute als Wanderweg Teil des Jakobswegs und bekannt als Kölner Elisabethpfad ist.

Die alte Trasse der Sülztalbahn, die zwischen 1890 und 1961 Köln-Mülheim-Lindlar verband, ist ebenfalls ein Wanderweg, der an einem Gedenkstein vorbeiführt. Hier stand einst der Bahnhof Forstbach. Zu den Naturdenkmälern zählt unweit davon die Kaisereiche. 1908 ließ Kaiser Wilhelm II zu Ehren seines Großvaters Kaiser Wilhelm I eine Eiche pflanzen, die aber den Ersten Weltkrieg nicht überlebte. Aus zurückgebliebenen Eicheln erwuchs auf der gegenüberliegenden Seite das heutige sehr stattliche Exemplar.

Eine neuzeitliche Attraktion im Königsforst ist indes der Monte Trodelööh, der im Westen auf Kölner Stadtgebiet liegt und mit 118,4 Metern als höchste Erhebung der Domstadt mit einem Gipfelstein gekennzeichnet ist. Seinen Namen verdankt er den drei städtischen Mitarbeitern Troost, Dedden und Löhmer, die ihn 1999 entdeckten.

Hainsimsen-Buchenwald