Wahner Heide und Königsforst > Wahner Heide:

Flora

Bereits 1931 erhielt die Heide den Status eines Naturschutzgebietes. Im Rahmen der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie wurde sie in den Natura 2000 Katalog aufgenommen und ist zudem als Vogelschutzgebiet anerkannt.

Eichen und Buchen

Alte Kopfbuchen am Güldenberg

Alte Kopfbuchen am Güldenberg.

An vielen Stellen in der Wahner Heide spiegelt der Wald mit seinen Eichen- und Buchen-Wäldern noch die Bauernwälder früherer Zeiten wider. In den so genannten "Hudewäldern" ließen die Bauern ihr Vieh grasen, wodurch der Wald immer lichte gehalten wurde, da neue Baumtriebe und Eicheln sofort gefressen wurden.

Das Militär sorgte dafür, dass diese Wälder überdauerten, da sie diese als Biwakplatz oder als getarnte Stellflächen für Fahrzeuge nutzten. Den ältesten Buchenwald der Heide mit über 200 Jahre alten Bäumen findet man noch am südlichen Heiderand auf dem Güldenberg.

Moor- oder Bruchwälder

Erlen-Eschen-Auwald am Kurtenwaldbach

Erlen-Eschen-Auwald am Kurtenwaldbach.

Zu den besonders schützenwerten Wäldern gehören die Moor- oder Bruchwälder - die imposantesten finden sich in der Scheuerbachsenke. Bruch bedeutet sumpfiges Gebiet, das heißt diese Wälder entstehen dort, wo der Grundwasserspiegel bis dicht unter die Oberfläche reicht, also in Bodensenken oder an Bachläufen. Ebenso wie die Moore verfügen diese aus Moorbirken, Erlen, Eschen, Weiden und Faulbäumen bestehenden Wälder in der Regel über eine Torfschicht. Einer der am besten ausgeprägtesten Erlen-Eschenwälder findet sich am Kurtenwaldbach. Diese Waldgesellschaft ist europaweit gefährdet und wird daher besonders geschützt.

Gräser

Silbergras

Silbergras: Pionierart auf offenen Sandflächen.

Die trockenen Heidegebiete sind ein wahres Eldorado für Gräser. Zu den wichtigsten gehören Drahtschmiele und Schafschwingel. Auf den Dünen mit offenen Sandflächen, wo der Niederschlag schnell versickert, behauptet sich auch das Silbergras, dessen Name sich von seinen silbrig glänzenden Blütenständen und Blättern ableitet.

In moorigen Gebieten wächst das Schmalblättrige Wollgras. Seine blendend weißen Schöpfe, die im Übrigen Fruchtstände und nicht die Blüten sind, gaben ihm den Namen.

Blütenpflanzen

Heidenelke

Heidenelke: "Wahrzeichen" der sommerlichen Heide

In den Sommermonaten verwandelt sich die Wahner Heide an manchen Stellen in ein Blütenmeer. Für den Farbenrausch auf den Sandtrockenrasen sorgt die Heidenelke. Ihr Pink bildet im Juli ein Wahrzeichen in der Heide. Einen schönen Kontrast dazu stellt die gelbe Blüte des Echten Labkrauts da, ebenso wie das dunkle Lila des wohlriechenden Feld-Thymians. Auf feuchten Freiflächen finden sich heimische Orchideen: das Gefleckte Knabenkraut und das sehr seltene Torfmoos-Knabenkraut. Diese Orchidee wurde 1927 zum ersten Mal beschrieben und gilt als so genannte endemische Art, das heißt, sie tritt nur in einer bestimmten Umgebung auf. Der Rundblättrige oder Mittlere Sonnentau wächst ebenfalls an feuchten und nährstoffarmen Böden und gehört zu den fleischfressenden Pflanzen. Den gleichen Standort bevorzugt auch die gelbe Moorlilie, die als bundesweit gefährdete Pflanzenart Blume des Jahres 2011 ist.

Gelbe Moorlilie

Blütenfeld der Gelben Moorlilie, Blume des Jahres 2011.